Flüchtlingselend: Unser aller Versagen!
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Schauen wir uns ihre Gesichte an. Dies sind die Menschen, die wir an unseren Grenzen sterben lassen, weil wir unsere Menschenpflicht nicht erfüllen wollen! Die Bürgerkriege in Syrien, Irak, Libyen, aber auch in Somalia und im Sudan, haben Millionen Menschen in die Flucht geschlagen. Soeben konnte die Weltöffentlichkeit sehen, wie Kämpfer des islamischen Staates (IS, ISIS) verzweifelte Frauen, Männer und Kinder unter Waffengewalt zwangen, von der türkischen Grenze umzukehren. Türkische Soldaten taten derweil mit Wasserwerfern das Gleiche. Vergessen wir aber nicht: Die Türkei hat bereits fast zwei Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, 1,5 Millionen haben im Libanon, einem Land mit einer Gesamtbevölkerungsanzahl von vier Millionen, Zuflucht gefunden. Ohne die Aufnahmebereitschaft dieser Länder wäre die humanitäre Katastrophe bei weitem größer. Aber auch so ist das menschliche Leid unermesslich – zu Recht spricht Amnesty International von dem größten Versagen der internationalen Gemeinschaft seit dem zweiten Weltkrieg. Versagt haben vorwiegend die Länder der westlichen Staatengemeinschaft. Sie sehen tatenlos zu, wie Millionen Menschen aufgrund der durch eben diese Staatengemeinschaft mit erzeugten Kriege ins Elend getrieben und hunderttausende Kinder, wenn sie überleben, in Hoffnungslosigkeit aufwachsen. Die westliche Staatengemeinschaft gibt sich hingegen mit Selbstbeweihräucherung und Sonntagsreden zufrieden, während sie sich von dem Leid der Menschen abschottet, die eigenen Grenzen sichert und dadurch bereits Abertausende Menschen in den Tod getrieben hat. Wer die Grenzen jetzt nicht öffnet, überlässt hilflose Menschen den Bomben und Raketen, den Truppen von al-Nusra und dem islamischem Staat, den Milizen und Kriminellen, den Folterern, Enthauptern und Vergewaltigern, den Mördern und Massenmördern. Wer die Grenzen nicht öffnet, ist selbst ein Mörder und Massenmörder. Doch sind nicht auch bereits wir alle, die Bürger der Staaten Westeuropas, längst zu Mittätern und Mördern geworden, weil wir nicht alles in unserer Macht stehende unternommen haben, um die tödlichen Grenzanlagen zu durchbrechen?